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Open Call

Literarische Interventionen  auf weitem Feld

 

Konzept 

Die Digitalisierung bringt dem ländlichen Raum mitunter weitreichendere Veränderungen als der Stadt. Die Automatisierung in der Landwirtschaft und der Wegfall von Angeboten der analogen Welt, wie medizinischer Versorgung oder von Geschäften des täglichen Bedarfs, ist hier bereits Realität. Netdoctor und Onlinehandel sind, gewollt oder ungewollt, fest in der Realität verankert. Während in den Städten noch vom automatisierten Fahren fantasiert wird, steuert der Mähdrescher bereits selbstständig durchs Kornfeld. 

Das digitale Erscheinungsbild öffentlicher und privater Räume entspricht dieser gelebten Zukunft häufig nicht. Dabei findet das Dorfgespräch ganz selbstverständlich am Gartenzaun genauso wie auf WhatsApp statt. Das kreative und identitätsstärkende Potential der digitalen Welt wird nicht als freudvolle Chance aufgegriffen, wie es bisweilen im urbanen Umfeld zu beobachten ist. 

Das Umfeld

Die Stadt Augustusburg hat eine Digitalstrategie. Der mittlerweile überregional bekannten Bürgermeister Dirk Neubauer ist Vordenker, dessen wie die Zukunft des ländlichen Raumes mit digitalen Mitteln gestaltet werden kann. Es fehlen jedoch weitere Persönlichkeiten, die online sichtbar werden und Lust darauf machen der virtuellen Nachbarschaft mit Persönlichkeit und Emotionalität zu begegnen. 

Die Augustusburg-App vernetzt knapp 800 Bürger:innen. Die App ist browserbasiert. Die Inhalte können auch als Mail abonniert werden. Inhalte können ortsteilgenau ausgespielt werden. Lokale Händler:innen und Erzeuger:innen können Informationen einstellen. Es gibt darüber hinaus keine Werbung und keine Verwertung der Nutzer:innendaten. Die Bürger:innen können Rückfragen stellen, kommentieren und bewerten und jederzeit eigene Inhalte einstellen. Sie können innerhalb der App Untergruppen für spezielle Interessensgebiete anlegen. 

Die kreative Aneignung dieses neuen Dorfplatzes bleibt derweilen aus. 

Literarische Intervention

Wir suchen literarische Interventionen von Autor:innen, die einerseits in ihrem Werk über digitale Technologien und ihren Einfluss auf uns nachdenken und andererseits eine digitale Leser:innenschaft direkt über ihr Schreiben in virtuellen Kanälen ansprechen.
Dafür bieten wir drei Arbeitsaufenthalte im beschaulichen Städtchen Augustusburg. Sie arbeiten direkt am Marktplatz unterhalb des Jagdschlosses. Mit Blick ins malerische Tal des Vorerzgebirges und betreut durch Pat:innen vor Ort entwickeln sollen literarische Interventionen für die augustusburg.app entwickelt werden, welche sinnlich, poetisch, satirisch und vor allem ungewohnt die Augustusburger:innen ermutigen ihre digitale Nachbarschaft mitzugestalten. 

Ablauf und Vergütung

Jede Residenz beginnt mit einem Willkommenswochenende in dem Pat:innen durch den Ort führen und die Nachbarschaft vorstellen. Die Aufenthaltsdauer soll 4 Wochen betragen. Zum Ende der Residenz gibt es eine Lesung.

2250 € Rechercheresidenz und Interventionen
500 € Lesung

 

Bewerbung

 

Bewerbung mit Arbeitsproben, vor allem von digitaler Art, sowie Verweis auf Arbeiten und eigene Kanäle in den sozialen Medien ausschließlich digital an:
info@aufweiterflur.org

Bewerbungsschluss ist der 27.06.2022

Bitte geben Sie an, in welchen Zeiträumen ein Aufenthalt in Augustusburg möglich wäre.

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Gefördert im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ - ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin, sowie gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes

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